Wir, die Pfadfinder Seliger Bernhard Rodalben, haben auch dieses Jahr wieder an der 72-Stunden-Aktion, der größten Sozialaktion Deutschlands, teilgenommen. Diese wurde bereits 2004 und 2009 vom Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) durchgeführt. Die Idee ist es, dass die Kinder und Jugendlichen, die sich in den Aktionsgruppen angemeldet haben, in 72 Stunden etwas Gutes tun, z.B. das Außengelände eines Kindergartens renovieren, ein Mehrgenerationenfest planen und durchführen und vieles mehr.
Der besondere Akzent diese Aktion spiegelt sich auch in dem Zeitfaktor. Jede Aktionsgruppe bekommt donnerstags um 17:07 Uhr ihr Projekt vom Projektpaten übergeben, die Aufgabe ist bis dahin unbekannt und dann zählt jede Minute, denn die Aktion endet sonntags um 17:07 Uhr, also nach exakt 72 Stunden.
Da wir ja „echte“ Pfadfinder sind, haben wir uns natürlich im Vorfeld ein Bauprojekt gewünscht, dass sich unser Wunsch erfüllen sollte, zeigte sich am Donnerstag um 17:07 Uhr.
Zur Projektübergabe kam Schwester Mechthild von Maria Rosenberg aus Waldfischbach-Burgalben und überreichte nach dem Countdown den Briefumschlag mit unserem Projekt.
Unsere Aufgabe: „Baut das alte Bienenhaus zu einem Hühnerstall mit Außengehege um“. Gesagt getan. Nach dem Verlesen der Aufgabe fuhren wir alle von unserem Gruppenraum aus nach Maria Rosenberg, um unser Projekt zu besichtigen. Schon direkt vor Ort wurden die Blätter und Stifte gezückt und verschiedene Listen und Pläne aufgeschrieben oder gezeichnet. Natürlich wurden auch schon donnerstags Abend die ersten Sponsoren angerufen und vereinbart, was man für Material bekommt und wann wir es abholen konnten.
Nach einer relativ kurzen Nacht trafen wir uns wieder am Freitag morgen und legten los. Zuerst wurde das alte Bienenhaus von einem Teil der Gruppe ausgeräumt, während ein andere Teil loszog um noch weitere Sponsoren zu suchen. Danach wurde das Dach abgedeckt und die Decke heraus gerissen, da beides undicht war und die Hühner sollen sich auch im Winter und bei Regen wohlfühlen. Während diese Gruppe sich mit dem Dach beschäftigte, kümmerte sich die andere Gruppe um die Fenster und Wände von dem alten Fachwerkhaus. So wurden 43 neue Glasscheiben zugeschnitten, die Fensterrahmen und Wände abgeschliffen und sauber gemacht und danach bekamen sie einen neuen Anstrich.
Immer wieder wurden wir vor kleine und große Probleme gestellt. So galt es z.B. eine Firma zu finden, die einen 2 Meter hohen und 32 Quadratmeter langen Maschendrahtzaun auf Lager hat oder eine 25 Meter lange Dachrinne für das Hühnerhaus sponsert. Den Maschendrahtzaun haben wir dann aus verschiedenen Teilstücken in mühevoller Arbeit zusammengesetzt, da eine solche Menge an einem Stück in 72 Stunden leider nicht auf zutreiben war. Die 25 Meter Dachrinne und den Sand für das Sandbad der Hühner wurde uns freundlicherweise von der SPD-Ortsgruppe Waldfischbach-Burgalben gespendet. Aber auch die Stammesmamas und –papas haben uns tatkräftig durch Anpacken und mitbauen selbst oder durch das Liefern der Verpflegung während der Aktion unterstütz.
Es gab aber auch Momente, in denen manche Gruppenmitglieder kurz gezweifelt haben, dass wir dieses Projekt schaffen, aber dann kam wieder eine Materialspende oder einfach nur ein aufbauendes Wort und die Handschuhe wurden wieder gezückt und weiter gearbeitet.
So haben wir in 72 Stunden, das alte Bienenhaus ausgeräumt, eine Decke und eine Trennwand eingebaut, das Dach neugedeckt, Regale für das Geräte- und Futterlager angebracht, die Fenster neu eingesetzt und neu lackiert. Außerdem wurde der Hühnerstall mit einer Hühnerstange, Futtertrog etc. und einem Freigehege mit Hühnerleiter, Sandbad und einer Wasserglocke im Schatten ausgerüstet.
Mit vereinten Kräften und ganz viel Unterstützung von allen Seiten haben wir unser Projekt geschafft und die Hühner konnten am Sonntag um 17:07 Uhr feierlich in ihr neues Zuhause einziehen. Dass sie sich wohlfühlen bewiesen die Hühner, indem sie auch gleich das Freigehege inspizierten und es gleich in Besitz nahmen.
Nach der getanen Arbeit ging es dann noch auf den Beckenhof zur großen Abschlussfeier. Dort wurden alle Projekte vorgestellt und sich mit anderen Gruppen ausgetauscht.
Uns bleibt zum guten Schluss nur noch eins: DANKE an alle die uns in irgendeiner Form und Art und Weise unterstütz haben. Euch hat uns der Himmel geschickt!
Aber auch ein großes DANKE an unsere Gruppe, ohne euren Einsatz und die Bereitschaft an der Aktion teilzunehmen, hätten wir dieses Projekt nicht geschafft. Ihr könnt stolz auf euch sein.
Jeden einzelnen von euch hat der Himmel geschickt!
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